
Begehrte Erinnerungsstücke (Memorabilia) der NVA der DDR
Wer sich heute mit der Nationalen Volksarmee beschäftigt – sei es aus eigener Diensterfahrung, aus historischem Interesse oder als Sammler – stößt schnell auf einen lebendigen Markt für NVA-Memorabilia. Viele Objekte sind mehr als Deko: Sie stehen für Biografien, Rituale des Wehrdienstes und das spezifische Design einer Armee, die zwischen sozialistischer Symbolik und preußisch-deutscher Tradition stand. Gerade auf Plattformen wie eBay zeigt sich, welche Stücke besonders gesucht sind und welche Kriterien Sammler anlegen: Originalität, Zustand, Seltenheit und eine möglichst lückenlose Geschichte.
1. Uniformen: Steingrau als Kultobjekt
Klassische NVA-Uniformjacken – ob Mannschaft, Unteroffizier, Offizier oder Grenztruppen – gehören zu den beliebtesten Sammelobjekten. Begehrt sind:
- Parade- und Ausgangsjacken in gutem, möglichst unverbasteltem Zustand
- Stücke mit originalen Schulterstücken, Kragenspiegeln, Waffenfarben und Ärmelstreifen
- Spezielle Verbände (z. B. Grenztruppen, Volksmarine, spezielle Einheiten)
Aktuelles Beispiel (Stand Abruf jetzt, Verfügbarkeit kann sich ändern):
- Original NVA-Paradejacke eines Offiziers als Steingrau-Ausführung:
https://www.ebay.com/itm/254368236279eBay - Grenztruppen-Uniformjacke aus DDR-Lagerbestand:
https://www.ebay.com/itm/362631084784eBay
Solche Stücke sind beliebt, weil sie optisch ikonisch sind, sich für Sammlungspräsentationen, Reenactment oder Ausstellungen eignen und oft direkt an konkrete Erinnerungen ehemaliger Soldaten anschließen.
2. Stahlhelme: Ikone der NVA
Der markante NVA-Stahlhelm (Modell auf Basis des Wehrmachts-Versuchsmusters B/II) ist ein zentrales Symbol. Gesucht werden:
- Helme mit originaler Lackierung
- Stücke mit Stempelungen, innenliegendem Futter, ggf. mit originalem Tarnnetz
- Möglichst ohne zivilen Umbau
Beispiel:
- NVA-Stahlhelm mit Tarnnetz („Ostalgie“-Militaria-Angebot):
https://www.ebay.com/itm/392660035998eBay
Solche Helme verbinden technikgeschichtliches Interesse mit starker Wiedererkennbarkeit – sie sind Klassiker jeder NVA-Vitrine.
3. Koppelschlösser, Koppel & Effekten
Kleine, gut präsentierbare Stücke sind besonders gefragt, weil sie erschwinglich sind und wenig Platz brauchen:
- Koppelschlösser mit Staatswappen der DDR
- Leder- oder Kunstlederkoppel
- Schulterklappen, Kragenspiegel, Waffenfarben, Ärmelstreifen
Beispiel:
- DDR NVA Koppelschloss (Original, Sammlerzustand):
https://www.ebay.com/itm/284083034680eBay
Solche Effekten eignen sich auch für thematische Rahmen (z. B. „Grenztruppen“, „Volksmarine“, „Luftstreitkräfte“), ohne gleich komplette Uniformen erwerben zu müssen.
4. Schützenschnur, Auszeichnungen & Abzeichen
Leistungsabzeichen, Schützenschnüre und Orden der NVA gehören zu den typischen „Einstiegsobjekten“. Gefragt sind:
- Schützenschnüre in gutem Geflecht mit originaler Auflage
- Klassifizierungs-, Militärsport- und Dienstlaufbahnabzeichen
- Seltenere Medaillen und Erinnerungsstücke bestimmter Einheiten
Beispiel:
- NVA-Schützenschnur mit Panzer-Abzeichen:
https://www.ebay.com/itm/385305527294eBay
Gerade Auszeichnungen erzählen viel über Laufbahnen und Spezialisierungen. Sammler achten hier auf Originalfertigung, Rückseitenprägungen, typische Befestigungen und Patina.
5. Spezielle Stücke: Grenztruppen, MfS-Anklänge, Ehrendolche
Besonders begehrt – und teils hochpreisig – sind:
- Originalteile der Grenztruppen (Uniformen, Ärmelstreifen, Mützen, Zubehör)
- Stücke aus dem Umfeld prestigeträchtiger Verbände (z. B. bestimmte Wach- oder Repräsentationseinheiten)
- NVA-Ehrendolche und Offiziersdolche (hier ist die Fälschungsquote merklich höher; Sammler verlangen Detailkenntnis und Belege) Wikipedia
Gerade in diesen Bereichen ist saubere Dokumentation wichtig – Fotos von Markierungen, Herstellerpunzen, zeitgenössische Übergabedokumente oder Herkunftsnachweise steigern die Attraktivität erheblich.
6. Dokumente, Papiere, Alltagsobjekte
Etwas „leiser“, aber historisch spannend:
- Dienstausweise, Schießbücher, Laufbahndokumente
- Ausbildungsvorschriften, Dienstvorschriften, Handbücher
- Alltagsgegenstände: NVA-Brotbeutel, Feldflaschen, Spindeinlagen, Truppenzeitungen
Diese Objekte sind oft günstiger, liefern aber dichte Einblicke in den Alltag. Für zeithistorische Projekte sind sie oft interessanter als die „Showstücke“.
7. Worauf Sammler achten sollten
Bei aller Begeisterung lohnt ein nüchterner Blick:
- Originalität
- Vergleich mit Literatur und Referenzseiten (Stempel, Schnitte, Materialien).
- Zustand
- Unverbastelte Stücke mit authentischer Patina sind meist begehrter als „aufgehübschte“ Objekte.
- Rechtliches
- NVA-Stücke sind in der Regel unproblematisch, aber immer auf Waffenrecht (scharfe Waffen, Munition) und ggf. Kennzeichen achten.
- Dokumentierte Herkunft
- Besonders bei hochwertigen Dolchen, seltenen Uniformen oder Sammlernachlässen ist eine nachvollziehbare Provenienz ein Plus.
Fazit
Begehrte NVA-Memorabilia spiegeln drei Dinge wider: Erinnerung an persönliche Dienstzeit, Interesse an der Militär- und Alltagsgeschichte der DDR sowie die Faszination für das eigenständige Erscheinungsbild dieser Armee. Von der steingrauen Uniformjacke über den charakteristischen Stahlhelm bis zur Schützenschnur reicht das Spektrum von symbolträchtigen „Hinguckern“ bis zu kleinen, aber erzählstarken Details. Wer heute sammelt, bewegt sich damit nicht nur im Kosmos der Nostalgie, sondern auch in einem spannenden Feld historischer Objektquellen – vorausgesetzt, man schaut genau hin, was echt, was nachgemacht und was erzählwürdig ist.