Ein Gefreiter der NVA hatte mehr Befugnisse …

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Updated Mai 11, 2024

Was ist ein Gefreiter?

Der Begriff „Gefreiter“ kommt aus dem Mittelhochdeutschen und bezeichnete ursprünglich jemanden, der von bestimmten Pflichten, insbesondere der Wache, befreit war.

Gefreiter in der NVA

NVA - Gefreiter

In der Nationalen Volksarmee (NVA) der DDR und den damit verbundenen Organisationen wie den Grenztruppen hatten Dienstgrade ihre eigenen Besonderheiten, die sich von den westlichen Standards unterschieden.

Der Dienstgrad „Gefreiter“ war in der Tat nicht der niedrigste Dienstgrad für Mannschaftsdienstgrade in der NVA. Er kam nach dem Dienstgrad „Soldat“. In der Volksmarine wurde das Äquivalent zum Gefreiten als „Obermatrose“ bezeichnet.

Die Beförderungsstrukturen und -kriterien in der NVA waren, wie in vielen Armeen, von verschiedenen Faktoren wie Dienstzeit, Leistung und manchmal politischen Überlegungen abhängig. Der Aufstieg im Dienstgrad war nicht immer garantiert, vornehmlich für diejenigen, die ihren Grundwehrdienst absolvierten und nicht beabsichtigten, eine längere Karriere in der Armee zu verfolgen. Längerdienende Soldaten hatten eher die Chance, befördert zu werden und höhere Ränge zu erreichen.

Befugnisse

In der NVA konnten Gefreite bereits einige Befugnisse ausüben, die in der Bundeswehr erst dem Unteroffizier vorbehalten sind. So konnten Gefreite in der NVA beispielsweise Wachdienste übernehmen und Befehle an Mannschaftsdienstgrade erteilen.

In der Bundeswehr können Gefreite nur in bestimmten Fällen Befehle erteilen, z. B. an Mannschaftsdienstgrade in ihrer unmittelbaren Verantwortung.

Ausbildung

In der NVA durchliefen Gefreite eine längere und umfassendere Ausbildung als in der Bundeswehr. So wurden sie beispielsweise in der Grundausbildung auch in der Bedienung von Waffensystemen ausgebildet.

In der Bundeswehr wird die Grundausbildung für Mannschaften auf die Vermittlung von grundlegenden militärischen und dienstlichen Kenntnissen und Fähigkeiten beschränkt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Gefreite in der NVA eine etwas höhere rechtliche und praktische Stellung hatte als in der Bundeswehr. Dies war insbesondere auf die längeren und umfassenderen Ausbildungen und die erweiterten Befugnisse zurückzuführen.

Gefreiter in der Bundeswehr

In der Bundeswehr ist der Gefreite der niedrigste Mannschaftsdienstgrad. Er gehört zur Dienstgradgruppe der Mannschaften und hat in der Regel die Grundausbildung absolviert. Gefreite können in den in der Vorgesetztenverordnung aufgezählten Fällen und in den dort genannten Grenzen allen dienstlich oder fachlich unterstellten Soldaten Befehle erteilen. In der Regel sind Gefreite aber nur sehr begrenzt Vorgesetzte zur Erfüllung fachlich und zeitlich eng umrissener Aufträge.

Die Ernennung zum Gefreiten erfolgt nach drei Monaten Dienstzeit. Gefreite erhalten eine Besoldung nach Besoldungsgruppe A 3 der Bundesbesoldungsordnung A mit Amtszulage.


Die Nationale Volksarmee (NVA) war die Armee der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) von 1956 bis 1990. Die Armee bestand aus den drei Teilstreitkräften Landstreitkräfte, Luftstreitkräfte/Luftverteidigung und Volksmarine.

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