Weltfestspiele der Jugend und Studenten DDR

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Updated September 9, 2024

Gründung und erste Weltfestspiele

Die Weltfestspiele der Jugend und Studenten wurden 1947 in Prag ins Leben gerufen, um internationale Solidarität, Frieden, Freundschaft und Anti-Imperialismus unter jungen Menschen zu fördern. Diese Ereignisse sollten als Gegengewicht zu den bestehenden internationalen Strukturen dienen und Einheit gegen den Kalten Krieg fördern. Seitdem fanden die Festspiele in verschiedenen Städten mit einer starken kommunistischen oder sozialistischen Präsenz statt, darunter Budapest (1951), Moskau (1957), Helsinki (1962), Sofia (1968), Warschau (1973), Havanna (1978), Moskau (1985) und Peking (1991).

Orte, Zeiten und Aktivitäten

Die Weltfestspiele umfassten eine Vielzahl von Aktivitäten wie Diskussionen, kulturelle Aufführungen, Sportveranstaltungen und internationalen Austausch. Themen wie Frieden, Anti-Imperialismus, Rassismus, nationale Souveränität und soziale Gerechtigkeit standen im Mittelpunkt. Diese Festspiele wurden sowohl als Ausdruck internationaler Jugendkultur gefeiert als auch als Propaganda-Veranstaltung des Ostblocks kritisiert.

3. Weltfestspiele 1951 in der DDR (Ost-Berlin)

Die ersten Weltfestspiele in der DDR fanden vom 5. bis 19. August 1951 in Ost-Berlin statt. Sie dienten der DDR als Plattform zur internationalen Präsentation und zur Verbreitung ihrer sozialistischen Ideologie. Die Spiele beinhalteten zahlreiche kulturelle und sportliche Veranstaltungen und trugen zur internationalen Anerkennung der DDR bei. Die Freie Deutsche Jugend (FDJ) nutzte die Spiele, um ihre internationale Sichtbarkeit zu erhöhen.

Die Eröffnungs- und Abschlussfeier fanden im Walter-Ulbricht-Stadion statt, mit etwa 26.000 ausländischen Teilnehmern aus 104 Ländern, darunter auch inoffizielle Teilnehmer aus der Bundesrepublik Deutschland. Die Spiele waren stark von kommunistischen Symbolen geprägt.

10. Weltfestspiele 1973 in der DDR (Ost-Berlin)

Die X. Weltfestspiele der Jugend und Studenten fanden vom 28. Juli bis 5. August 1973 in Ost-Berlin statt. Sie stellten einen wichtigen kulturellen und sportlichen Höhepunkt für die DDR dar und trugen zur Verbesserung ihres internationalen Ansehens bei. Eine Delegation von 800 Teilnehmern aus der Bundesrepublik Deutschland, unterstützt von der SPD und Gewerkschaften, nahm teil. Der Juso-Vorsitzende Wolfgang Roth hielt eine Rede auf dem Bebelplatz, was eine Premiere für ein SPD-Vorstandsmitglied in der DDR seit 1946 war.

Die DDR-Staatssicherheit (MfS) spielte eine wesentliche Rolle, indem sie die Teilnahme unerwünschter Personen verhinderte und Stasi-Mitarbeiter als FDJ-Mitglieder tarnte, um kritische Diskussionen zu kontrollieren und „gefährliche Flugblätter“ zu sammeln.