Updated September 9, 2024
„Brüder, zur Sonne, zur Freiheit“
Das Lied „Brüder, zur Sonne, zur Freiheit“ hat seinen Ursprung im russischen Arbeiterlied „Tapfer, Genossen, im Gleichschritt“, das 1895 von Leonid Petrowitsch Radin während seiner Gefängniszeit geschrieben wurde. Die Melodie basiert auf einem russischen Volkslied. Erstmals gesungen wurde es 1897, als politische Gefangene zu Fuß von einem Gefängnis ins andere verlegt wurden. Schon während der Revolution von 1905 wurde es zur russischen Hymne.
Liedtext: „Brüder, zur Sonne, zur Freiheit!“
Brüder, zur Sonne, zur Freiheit,
Brüder, zum Lichte empor,
hell aus dem dunklen Vergangnen
leuchtet die Zukunft empor!
Seht, wie der Zug von Millionen
endlos aus Nächtigem quillt,
bis eurer Sehnsucht Verlangen
Himmel und Nacht überschwillt!
Brüder, in eins nun die Hände,
Brüder, das Sterben verlacht!
Ewig, der Sklav’rei ein Ende,
heilig die letzte Schlacht!
Noten: „Brüder, zur Sonne, zur Freiheit!“
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Deutsche Fassung von „Brüder, zur Sonne, zur Freiheit!“
Das Lied „Brüder zur Sonne, zur Freiheit“ steht für Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität. Es ruft die Arbeiterklasse dazu auf, sich gegen Unterdrückung zu erheben und für Freiheit und Gerechtigkeit zu kämpfen. Der Text ist geprägt von starken Symbolen: die Sonne steht für Freiheit und Licht, die Nacht für Unterdrückung und die Solidarität der Arbeiterklasse.
In der deutschen Arbeiterbewegung wurde das Lied schnell populär und galt als Symbol für den Kampf um soziale Gerechtigkeit. Die konkrete Bedeutung kann je nach historischem Kontext variieren. Während es in der deutschen Arbeiterbewegung als Aufruf zur Revolution und zum Aufbau einer sozialistischen Gesellschaft diente, war es in der DDR ein Symbol für den Sieg des Sozialismus.
Heute wird das Lied als allgemeiner Aufruf zu Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität verstanden und hat auch in der heutigen Zeit noch Aktualität.
Die deutsche Version entstand 1918 durch den Dirigenten Hermann Scherchen, der das Lied für einen Arbeiterchor übersetzte. Das russische Original hat sieben Strophen, während die deutsche Nachdichtung zunächst nur drei Strophen umfasste. Erst in der Weimarer Republik wurde eine vierte Strophe hinzugefügt. In Deutschland wurde das Lied erstmals am 21. September 1920 in Berlin öffentlich gesungen und etablierte sich als eines der häufigsten gesungenen Arbeiterlieder.
Bedeutung, Sinn, Botschaft
Drittes Reich
Das Lied war so beliebt, dass die Nationalsozialisten es umschrieben und als eines ihrer bekanntesten Propagandalieder im Dritten Reich nutzten.
DDR
Während des Aufstands am 17. Juni 1953 in der DDR, bei dem es zu Streiks und Demonstrationen gegen den „Arbeiter- und Bauernstaat“ kam, wurde das Lied von den Aufständischen gesungen, um ihre Zugehörigkeit zur Arbeiterklasse auszudrücken und sich gegen staatliche Diktate zu wehren. Auch auf Parteiversammlungen der SED und Kundgebungen wurde das Lied oft gesungen.
Wendezeit
Während der friedlichen Demonstrationen im Jahr 1989, die zur Auflösung der DDR führten, wurde das Lied erneut gesungen, um die Forderung nach Freiheit und Demokratie zu unterstreichen.