Updated September 9, 2024
Die USA und die UdSSR teilen Deutschland
Zwei Länder mit völlig unterschiedlichen Wirtschaftssystemen teilten eine Stadt und deren Bevölkerung. Was heute unvorstellbar erscheint – eine Stadt zu spalten und den Einfluss fremder Mächte zuzulassen – war damals Realität. Eine solche Situation konnte langfristig nicht gutgehen.
Schon vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 war klar, dass die vier späteren Siegermächte USA, Frankreich, Großbritannien und die Sowjetunion (UdSSR) verhindern wollten, dass von deutschem Boden erneut ein Weltkrieg ausgeht. Auf der Konferenz von Jalta, die vom 4. bis 11. Februar 1945 stattfand, diskutierten die alliierten Staatschefs Franklin D. Roosevelt (USA), Winston Churchill (Vereinigtes Königreich) und Josef Stalin (UdSSR) über die Nachkriegsordnung. In Jalta wurden die Aufteilung Deutschlands und die Festlegung der Sektorengrenzen in Berlin beschlossen. Die Teilung Deutschlands war somit bereits Monate vor Kriegsende entschieden und war keine Idee der 1949 gegründeten DDR.
Im Sommer 1945 wurden Demarkationslinien zwischen den Besatzungszonen gezogen, vereinzelt Schlagbäume errichtet und Grenzmarkierungen vorgenommen. 1946 baute die sowjetische Militäradministration in der sowjetischen Besatzungszone (SBZ) eine Grenzpolizei auf und erließ Bestimmungen zum Waffengebrauch. Reisende zwischen der SBZ und den Westzonen mussten Interzonenpässe beantragen. Erste Grenzanlagen entstanden in der SBZ, mit Stacheldraht im Wald und Straßensperren auf Wegen und Straßen. Bereits in diesen frühen Jahren wurde die spätere „Mauer“ vorbereitet, jedoch noch nicht so stark befestigt wie ab 1961.
Nach der Aufteilung Deutschlands und Berlins begann rasch der sogenannte „Kalte Krieg“. Dieser Konflikt zwischen den kapitalistischen Westmächten, angeführt von den USA, und den sozialistischen Ostblockstaaten unter Führung der Sowjetunion dauerte von 1945 bis in die 1980er Jahre. Der Kalte Krieg wurde mit allen Mitteln unterhalb der Schwelle eines offenen Krieges geführt, einschließlich Stellvertreterkriegen, um den weltweiten Einfluss des jeweils anderen Lagers einzudämmen oder zurückzudrängen.