Ein hochmoderner Prachtbau der DDR: Der Palast der Republik (PdR)

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Updated September 9, 2024

Der „Palast der Republik“

Der Palast der Republik war ein bedeutendes und zugleich umstrittenes Bauwerk in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Eröffnet im Jahr 1976, diente er als Sitz der Volkskammer und als Kulturzentrum mit zahlreichen Restaurants, Cafés und Veranstaltungsräumen. Nach der Wiedervereinigung wurde das Gebäude aufgrund von Asbestbelastungen geschlossen und schließlich 2008 abgerissen.

Geschichte des Palastes der Republik

Errichtet auf dem Gelände des ehemaligen Berliner Stadtschlosses, das 1950 von der DDR-Regierung gesprengt worden war, begann der Bau des Palastes der Republik 1973 und wurde 1976 abgeschlossen. Als Prestigeprojekt der DDR-Regierung sollte das Gebäude die Macht und Stärke des Staates symbolisieren.

Im August 1973 war der Baubeginn der Tiefbauarbeiten. Nach den X.Weltfestspielen der Jugend und Studenten heben mehr 600 Tiefbauarbeiter und 200 Soldaten der NVA eine 180 m lange, 100 m breite und 12 m tiefe Baugrube aus.

Der Palast der Republik war ein imposantes Bauwerk mit einer Länge von 180 Metern, einer Breite von 86 Metern und einer Höhe von 39 Metern. Die Fassade bestand aus Glas und Beton, während die Innenräume luxuriös ausgestattet waren. Neben der Volkskammer beherbergte das Gebäude zahlreiche Veranstaltungsräume, darunter ein Theater, ein Kino, einen Konzertsaal und eine Bowlingbahn.

Der Palast der Republik war stets ein umstrittenes Gebäude. Kritiker sahen in ihm ein Symbol der DDR-Diktatur und forderten seinen Abriss, während Befürworter das Gebäude als bedeutendes Stück DDR-Geschichte erhalten wollten.

Nach dem Mauerfall wurde der Palast der Republik wegen Asbestbelastung geschlossen. Von 1998 bis 2003 wurden die Asbestmaterialien entfernt. Im Jahr 2003 beschloss der Deutsche Bundestag den Abriss des Gebäudes, der zwischen 2006 und 2008 durchgeführt wurde. Der Abriss war stark umstritten, da der Palast für manche ein Teil der Erinnerungskultur und für andere ein Symbol einer unterdrückenden Regierung darstellte. Nach dem Abriss entschied der Bundestag, das Berliner Stadtschloss, das während des Zweiten Weltkriegs schwer beschädigt und in den 1950er Jahren abgerissen worden war, wieder aufzubauen.

Nachfolger

An der Stelle des Palastes der Republik wurde das Humboldt Forum errichtet, ein Museum, das die Sammlungen der Humboldt-Universität zu Berlin und der Stiftung Preußischer Kulturbesitz beherbergt. Es wurde 2020 eröffnet.

Der Palast der Republik war ein prägendes Bauwerk in der Geschichte Berlins und der DDR. Obwohl es als Symbol der DDR diente, war es auch ein umstrittenes Gebäude. Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde es abgerissen und durch das Humboldt Forum ersetzt, das nun an seiner Stelle steht.