Die Jugendorganisation Komsomol als Vorbild der FDJ

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Updated September 9, 2024

Die Jugendorganisation der KPdSU, der Komsomol, wurde am 29. Oktober 1918 mit anfänglich 22.000 Mitgliedern gegründet und hatte das Ziel, die Jugend im Sinne des Kommunismus zu formen. Auf dem dritten Kongress im Oktober 1920 hob Lenin die Wichtigkeit hervor, dass die Jugend den Kommunismus studiert, um die Gesellschaft langfristig in Richtung Sozialismus zu transformieren.

Aufgaben und Bedeutung

Der als „Russischer kommunistischer Jugendverband“ bekannte Komsomol gewann rasch an Einfluss innerhalb der sowjetischen Machtstrukturen. In der sowjetischen Verfassung von 1977 erhielt er eine prominente Stellung, das Recht, Gesetzesinitiativen einzubringen, und die Möglichkeit, Kandidaten für Volksvertretungswahlen zu nominieren. Innerhalb des sowjetischen Organisationsgefüges rangierte der Komsomol direkt hinter den Gewerkschaften und der Partei, und seine Funktionäre bildeten häufig die Elite der KPdSU. Im Jahr 1975 waren etwa 70% der Parteimitglieder auch Mitglieder des Komsomol.

In den 1970er und 1980er Jahren zählte der Komsomol etwa 40 Millionen Mitglieder im Alter von 14 bis 28 Jahren, wobei die führenden Aktivisten oft deutlich älter waren.

Politische und ideologische Erziehung

Der Komsomol war verantwortlich für die Erziehung der Jugend im Sinne des Kommunismus. Er vermittelte die Grundsätze der kommunistischen Ideologie und förderte das Studium des Kommunismus, um die junge Generation auf die gesellschaftliche Transformation hin zu einer sozialistischen Gesellschaft vorzubereiten.

Auf dem dritten Kongress der Organisation im Oktober 1920 betonte Lenin die Wichtigkeit dieser Aufgabe.

Militärische und sportliche Ausbildung

Ein weiterer wichtiger Aspekt war die militärische Vorbereitung der Jugend. Der Komsomol organisierte paramilitärische Übungen und förderte den Sport als Mittel zur körperlichen Ertüchtigung und zur Vorbereitung auf die Verteidigung des sozialistischen Vaterlandes.

Kulturelle Aktivitäten und Freizeitgestaltung

Der Komsomol bot eine Vielzahl von kulturellen und Freizeitaktivitäten an, darunter Theater, Musik, Literatur und Kunst. Diese Aktivitäten sollten die kulturelle Bildung fördern und die sozialistische Kultur stärken.

Er organisierte auch Freizeitlager und Exkursionen, um das Gemeinschaftsgefühl und die Solidarität unter den Jugendlichen zu fördern.

Auflösung des Komsomol

Nach einem fehlgeschlagenen Putschversuch konservativer kommunistischer Militärs gegen Michail Gorbatschow im August 1991 wurde der Komsomol aufgelöst.

Vorbild für die „Freie Deutsche Jugend“ der DDR

Am 7. März 1946 wurde die Freie Deutsche Jugend (FDJ) gegründet, die bis zur Wiedervereinigung Deutschlands im Jahr 1990 die einzige staatlich anerkannte Jugendorganisation in der DDR war. Die FDJ war nach dem Vorbild des sowjetischen Komsomol organisiert und verfügte über ein eigenes Schulungssystem, das die Jugend auf sozialistische Ideale vorbereitete.

Zusammenfassung

Die Gründung des Komsomol erfolgte am 29. Oktober 1918. Der ursprüngliche Name war „Russischer Kommunistischer Jugendverband“. Die Mitgliederzahl betrug bis zu zu 40 Millionen im Alter von 14 bis 28 Jahren. Der Komsomol positionierte sich politisch direkt hinter Gewerkschaften und der Partei. Die Auflösung des Komsomol erfolgte nach dem gescheiterten Putsch im August 1991.