Die Truppenluftabwehr der NVA der DDR

NVA Technik Truppenluftabwehr
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Updated Mai 11, 2024

Die Truppenluftabwehr (TLA) war eine Waffengattung der Landstreitkräfte der Nationalen Volksarmee in der DDR.

Geschichte der Truppenluftabwehr

Truppenluftabwehr der NVA

Mit der Gründung der NVA wurden die motorisierte Infanterie-Division und die Panzerdivision des Heeres dem Luftverteidigungsregiment als formierte Luftverteidigungsstreitmacht zugeteilt. Nachdem sie zunächst zur Artillerie gehört hatte, wurde die Truppenluftabwehr 1961 zu einer eigenständigen Dienstabteilung. Die Einführung von Flugabwehr-Raketensystemen begann Anfang der 1970er Jahre.

Aufgabe

Die Luftverteidigungsstreitkräfte haben die Aufgabe, mobile Schützen- und Panzerverbände vor Luftangriffen während des Krieges zu schützen. Im Gegensatz zu den Flugabwehrraketeneinheiten der Luftwaffe/Luftverteidigung werden ihnen keine festen Räume zugewiesen. Dennoch wurden in Friedenszeiten Luftverteidigungskräfte in das Luftverteidigungsdienstsystem des Warschauer Paktes integriert.

Ausbildung

Luftverteidigungsoffiziere wurden an der Offiziershochschule der Landstreitkräfte ausgebildet. Die Aus- und Weiterbildung von Unteroffizieren erfolgt in den Flugabwehrraketen-Ausbildungszentren „George Ewald“ in Zingst und „Max Mattern“ in Behring. Die Luftverteidigung verfügt über eigene Flak-Artillerie-Schießstände in Zingst und Behring und führt regelmäßig Kampfschießen auf dem Acheruk-Schießstand in Kasachstan durch.

Ausrüstung

Die Truppenluftabwehr der NVA waren mit folgenden mobilen Waffensystemen ausgerüstet:

Fliegerabwehrmaschinengewehr-Zwilling ZPU-2 14,5 mm (2 × KPW)
Das KPW ist ein überschweres Maschinengewehr. Es kann Panzerungen bis zu 30 mm und Mauern durchbrechen. Es  wurde zu Beginn der 1940er-Jahre in der Sowjetunion entwickelt und ist heute noch weit verbreitet.

Fliegerabwehrmaschinengewehr-Vierling ZPU-4 14,5 mm (4 × KPW)
ZPU-4 ist ein schweres mehrläufiges Flugabwehr-Maschinengewehr des Kalibers 14,5 mm.

Fliegerabwehrmaschinengewehr KPW 14,5 mm

Flak S-60 57 mm
Die S-60 ist eine sowjetische Flugabwehrkanone des Kalibers 57 mm.

Zwillingsflak ZU-23-2 23 mm
Die SU-23 ist eine gezogene Flugabwehrkanone aus sowjetischer Produktion.

Fla-Selbstfahrlafette ZSU-57-2
Der ZSU-57-2 war ein Flakpanzer der Sowjetarmee. Das Fahrzeug basiert auf einem modifizierten T-54.

Fla-Selbstfahrlafette ZSU-23-4
Die Selbstfahrlafette ZSU-23-4 (auch „Schilka“) ist ein in der Sowjetunion entwickelter Flakpanzer zur Bekämpfung niedrig fliegender Flugobjekte und leicht gepanzerter Bodenziele.

2K11 Krug (SA-4)
2K11 Krug ist ein mobiler sowjetischer Flugabwehrraketen-Komplex mit zweistufigen radargelenkten Flugabwehrraketen 3M8 und deren Modifikationen.

9K32 Strela-2 (SA-7)
Die 9K32 Strela-2 ist eine schultergestützte Kurzstrecken-Boden-Luft-Rakete, entwickelt in der ehemaligen Sowjetunion. Sie ist bis heute im Einsatz und die weltweit am weitesten verbreitete Flugabwehrrakete.

2K12 Kub (SA-6)
2K12 „Kub“ (SA-6 Gainful) ist ein sowjetisches Flugabwehrraketensystem. Das Waffensystem diente zum Schutz von Panzer- und motorisierten Schützendivisionen im Angriff, der Verteidigung und auf dem Marsch.

9K33 Osa-AK (SA-8)
Die 9K33 Osa (SA-8 Gecko) ist ein russisches Flugabwehrraketen-System zur Abwehr von Hubschraubern und Kampfflugzeugen in niedriger bis mittlerer Flughöhe.

9K31 Strela-1 (SA-9)
9K31 Strela-1 ist ein sowjetisches mobiles Kurzstrecken-Flugabwehrsystem mit dem NATO-Codename SA-9 Gaskin.

9K35 Strela-10 (SA-13)
Das 9K35 „Strela-10“ (SA-13 Gopher) ist ein sowjetisches Kurzstrecken-Flugabwehrsystem zum Schutz mechanisierter Verbände.

9K310 Igla-1 (SA-16)
Die 9K310 Igla-1 (SA-16 Gimlet) ist eine schultergestützte Kurzstrecken-Boden-Luft-Rakete aus sowjetischer Produktion.

Organisation der Truppenluftabwehr

Militärbezirk (MB) III

  • Fla-Raketenregiment-3 „Kurt Kresse“ und Fla-Raketentechnische Basis-3 „Otto Walter“, in Hohenmölsen,
  • Fla-Raketenregiment-4 „Hermann Danz“ in Erfurt (4. MSD),
  • Fla-Raketenregiment-7 „Paul Rockstroh“ in Zeithain (7. PD),
  • Fla-Raketenregiment-11 „Georg Stöber“ in Weißenfels (11. MSD).

Militärbezirk V (bis 1987)

  • Fla-Raketenregiment-5 „Bernhard Bästlein“ und Fla-Raketentechnische Basis-5 „Reinhold Pretzsch“ in Basepohl,
  • Fla-Raketenregiment-1 „Anton Fischer“ in Brück (1. MSD),
  • Fla Raketenregiment-8 „Willi Schröder“ in Stern Buchholz (8. MSD),
  • Fla-Raketenregiment-9 „Rudolf Dölling“ in Karpin (9. PD).

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