Otto Korfes – Ein Stalingrad Veteran

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Updated Mai 11, 2024

Otto Korfes

Wer war Otto Korfes?

Otto Korfes war ein deutscher Offizier und einer von sieben ehemaligen Wehrmachtsgenerälen, die beim Aufbau der Streitkräfte in der DDR halfen.

Korfes war Divisionskommandeur der 295. Infanterie-Division bei Stalingrad, als er in sowjetische Gefangenschaft geriet. 1952 war er Generalmajor der kasernierten Volkspolizei der DDR.

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Otto Korfes - Ein Stalingrad Veteran 3

Leben

Otto Korfes wurde am 23. November 1889 in Wenzen als Sohn eines Pastors geboren. Er besuchte das Gymnasium in Blankenburg/Harz. Am 17. März 1909 trat er als Fahnenjunker in das 3. Magdeburgische Infanterie-Regiment Nr. 66 ein und wurde im selben Jahr zum Fähnrich befördert. Ein Jahr später, am 22. August 1910 stieg Korfes zum Leutnant auf.

Erster Weltkrieg

Zu Beginn des Ersten Weltkriegs wurde Korfes Zugführer seines Infanterie-Regiment. 1914 war er an der Eroberung der Festung Lüttich beteiligt und kämpfte bis Kriegsende stets an der Westfront.

Am 25. Februar 1915 wurde Korfes zum Oberleutnant befördert, sowie Regimentsadjutant und Bataillonsführer. Am 18. Dezember 1917 wurde er zum Hauptmann befördert.

Am 11. April 1918 erfolgte seine Versetzung in den Stab der 7. Division, wo er bis über das Kriegsende hinaus verblieb.

Nach dem ersten Weltkrieg

Vom aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedete Otto Korfes sich am 30. September 1920.
Eine Beschäftigung fand Korfes in den Jahren 1920 bis 1937 beim Reichsarchiv in Potsdam. Sein letzter Posten war der eines Oberregierungsrat bei der Kriegsgeschichtlichen Forschungsanstalt des Heeres.

In dieser Zeit studierte Korfes an der Philosophischen Fakultät der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin, wo er im Jahr 1923 zum Doktor der Staatswissenschaften promovierte.

1929 heiratete er Gudrun Mertz von Quirnheim. Sie war die Tochter des Generalleutnants und Präsidenten (Hermann Mertz von Quirnheim) des Reichsarchivs, in der Korfes Arbeitete. Seine Tochter Sigrid Korfes wurde 1933 geboren. Gunhild Korfes, Soziologin in der DDR, folgte 1949.

Als Reservemajor wurde Korfes am 1. Juni 1935 von der Wehrmacht dem 66. Infanterieregiment zugeteilt. 1937 folgte die Ernennung zum Kommandeur des I. Bataillons und bereits am 1. Februar 1938 wurde er zum Regimentskommandeur befördert. Diesen Posten behielt Korfes bis zum 5. Februar 1940, als er das Infanterie-Regiment 518 übernahm.

Zweiter Weltkrieg

Seine Beförderung zum Oberst erhielt er am 1. Januar 1941. Allerdings gab er am 2. November 1942 das Kommando ab und wurde bis zum 16. November 1942 in die Führerreserve versetzt. Die Führerreserve war eine von der Wehrmacht eingerichtete Reserve von vorübergehend unbeschäftigten Offizieren, sozusagen eine „Reserve-Bank“ für Offiziere.

Nach kurzer Zeit wurde Korfes mit der Führung der 295. Infanterie-Division beauftragt. Am 1. Januar 1943 wurde Otto Korfes zum Generalmajor ernannt und als Divisionskommandeur eingesetzt.

Sowjetische Kriegsgefangenschaft

In sowjetische Kriegsgefangenschaft geriet Generalmajor Korfes in der Schlacht um Stalingrad er am 31. Januar 1943.
Bei der Schlacht um Stalingrad geriet er am 31. Januar 1943 in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Inhaftiert war er zunächst im Kriegsgefangenenlager 5110/48 Woikowo.

Das Kriegsgefangenenlager 5110/48 Woikowo war ein Lager der UdSSR für hochrangige kriegsgefangene Offiziere. Das Lager befand sich rund 300 km nordöstlich von Moskau und bot den inhaftieren Offizieren Kur-ähnliche Annehmlichkeiten wie Wahl der Freizeitaktivitäten, gute Mahlzeiten, Kinovorführungen, musikalische Abende mit Klavier, Gitarre und Geige.

Korfes wirkte im Nationalkomitee Freies Deutschland (NKFD) mit. Er rief an der Front deutschen Soldaten auf , sich zu ergeben um damit dem Krieg zu beenden.
Als NKFD-Mitglied arbeitete er in der Sowjetunion auch eng mit Walter Ulbricht zusammen.
Korfes war Mitbegründer des Bundes Deutscher Offiziere.

Otto Korfes in der DDR

1948 kehrte Korfes aus der Kriegsgefangenschaft zurück und wurde Leiter des Staatsarchivs Potsdam in den Jahren 1948 bis 1952. Darüber hinaus war er 1949 bis 1952 ebenfalls Leiter der Hauptabteilung Archivwesen im Innenministerium angestellt und schuf die Grundlagen des DDR-Archivwesens. Seinen guten Kontakte verhalfen Otto Korfes auch in Führung der Volkspolizei. In den Jahren 1952 bis 1956 war er Generalmajor der Kasernierten Volkspolizei, Leiter der historischen Abteilung des MdI und stellvertretender Leiter des Stabes der Operativabteilung der Kasernierten Volkspolizei.

Otto Korfes verstarb im Alter von 75 Jahren am 24. August 1964 in Potsdam.

Auszeichnungen

  • Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse im Frühjahr 1916
  • Spange zum Eisernen Kreuz II. und I. Klasse
  • Deutsches Kreuz in Gold am 11. Januar 1942
  • Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 22. Januar 1943
  • Vaterländischer Verdienstorden der DDR in Silber 1959 anlässlich seines 70. Geburtstages
  • Ernst-Moritz-Arndt-Medaille 1957
  • Medaille für Kämpfer gegen den Faschismus 1933 bis 1945

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