Otto Korfes: Generalmajor der kasernierten Volkspolizei

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Updated Mai 11, 2024

Wer war der Generalmajor der kasernierten Volkspolizei, Otto Korfes?

Otto Korfes, geboren am 23. November 1889 in Wenzen und verstorben am 24. August 1964 in Potsdam, war ein deutscher Offizier. Er gehörte zu den sieben Ex-Generälen der Wehrmacht, die in der DDR bei der Entwicklung der Armee beteiligt waren. Während seiner Zeit als Kommandeur der 295. Infanterie-Division in Stalingrad geriet er als Generalmajor in sowjetische Gefangenschaft. Später, im Jahr 1952, wurde er zum Generalmajor der Kasernierten Volkspolizei in der DDR ernannt.

Otto Korfes Ausbildung und Laufbahn in der Reichswehr

Otto Korfes, geboren als Sohn eines Geistlichen, durchlief eine klassische Bildung am Gymnasium in Blankenburg/Harz und trat 1909 dem 3. Magdeburgischen Infanterie-Regiment Nr. 66 bei. Er stieg rasch in den Rängen auf und diente während des Ersten Weltkriegs in unterschiedlichen Positionen an der Westfront. Nach dem Krieg setzte Korfes seine Laufbahn in der Reichswehr fort, bevor er 1920 ausschied.

Otto Korfes nach dem 1. Weltkrieg

Nach dem Krieg widmete sich Korfes der akademischen Welt und promovierte 1923 an der Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität in den Staatswissenschaften. Er arbeitete beim Reichsarchiv in Potsdam und heiratete Gudrun Mertz von Quirnheim, deren Vater eine wichtige Figur im Reichsarchiv war.

Otto Korfes in der Wehrmacht des 2. Weltkrieg

Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs kehrte Korfes ins Militär zurück, diente in verschiedenen Infanterie-Regimentern und wurde letztlich zum Generalmajor befördert. Allerdings geriet er 1943 bei der Schlacht von Stalingrad in sowjetische Gefangenschaft. Dort engagierte er sich im Nationalkomitee freies Deutschland, welches die deutschen Truppen aufforderte, sich den Alliierten zu ergeben.

Bemerkenswert ist auch die Verbindung von Korfes zu Widerstandskreisen gegen Hitler: Sein Schwager Albrecht Ritter Mertz von Quirnheim war ein führender Kopf des militärischen Widerstands gegen den Nationalsozialismus und wurde im Zuge des 20. Juli 1944 ermordet. Korfes‘ anderer Schwager Wilhelm Dieckmann war ebenfalls Mitglied des Widerstands und wurde von der Gestapo erschossen.

Otto Korfes in der DDR

Otto Korfes war ein Mitbegründer des Bundes Deutscher Offiziere (BDO). Dieser Bund wurde im Gefangenenlager Lunjowo nahe Moskau am 11./12. September 1943 durch 95 deutsche Offiziere ins Leben gerufen. Nicht lange nach seiner Gründung vereinigte sich der BDO mit dem Nationalkomitee freies Deutschland.

Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Korfes in die Sowjetische Besatzungszone zurück. Er wurde Leiter des Staatsarchivs Potsdam und schuf damit die Grundlagen für das Archivwesen in der DDR. In der DDR wurde er Mitglied der National-Demokratischen Partei Deutschlands und in die Führung der Volkspolizei übernommen.

Die Staatssicherheit war jedoch misstrauisch gegenüber Korfes. Er wurde 1956 aus der Volkspolizei entlassen und in den Ruhestand versetzt.

Otto Korfes starb 1964 in Potsdam, er wurde in Potsdam bestattet, wo er auch einen Großteil seines Lebens verbrachte.